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interview mit s. andreas dahn Der erste Gedanke, der Dir in den Sinn kommt, im Rückblick auf die vergangenen Drehtage? „Was für eine krasse Erfahrung! Ich hab das Gefühl, in den drei Tagen zwei Jahre gealtert zu sein. Inzwischen bin ich erleichtert, dass es doch so gut gelaufen ist und alle trotz des Stresses ihren Spaß hatten.“ Du erwähntest, es ist dein erster Dreh in dieser Größenordnung. Waren Deine Vorstellungen zu dem Projekt und zu dem Geschehen realistisch zu dem bisherigen Ergebnis? Oder dachtest Du, es wird einfacher und reibungsloser über die Bühne gehen? „Am Wochenende vor dem Dreh meinte ich noch zu Dirk (Kamera): ’Jetzt ist alles organisiert was zu organisieren geht, hoffentlich wird uns nicht langweilig!‘ Natürlich kam trotzdem wieder vieles anders und so richtig weiß man immer erst hinterher, auf was man sich eingelassen hat. Am Montag im Old Emerald Isle war auch ich von der Menge an Licht-Equipment überrascht. Den ersten Blackford haben wir ja mit Akkuscheinwerfern und Stehlampen gedreht. Als ich dann merkte, welche Qualität wir mit dem Equipment und dem Team erreichen, war ich bemüht den Kurs so zu halten, dass alle die Zeit haben ihre Arbeit so gut zu machen, wie sie es offensichtlich können. Wenn man bedenkt, dass es für Nadja und mich der erste Kurzfilm mit großem Team (ca. 25 Leute am Set), so viel Technik, so vielen Kostümen und Requisiten war, bin ich froh, dass wir mit unserer Intuition und Improvisationsvermögen die Produktion zusammenhalten konnten. Die Zusammenarbeit von Profis und Anfängern verlief nicht immer reibungslos, aber letztendlich hat man gemerkt, dass jeder alles gegeben hat und das war es auch, was für mich zählte.“ Entsprechen Schauspielerei und Bildqualität Deinen Erwartungen? „Meine Erwartungen und Hoffnungen wurden übertroffen! Der Film ist schon jetzt ein größerer Schritt für mich als ich dachte. Deshalb freue ich mich schon auf die Postproduktion und den Nachdreh, andererseits setzt mich die Qualität des bisherigen Materials auch unter einen hohen Leistungsdruck.“ Was für Erfahrungen hast Du gesammelt? Gibt es Dinge, die Du beim Nachdreh anders/besser machen möchtest bzw. auch machen wirst? „Ich hab gemerkt, dass es enorm schwierig ist, den Film und die Emotionen der Figuren im Auge zu behalten, wenn man gleichzeitig Ansprechpartner für die Crew sein möchte und die Verantwortung für die Produktion trägt. Inzwischen haben alle eine klarere Vorstellung von ihrem Aufgabenbereich und ich will versuchen mehr Verantwortung zu übertragen. Außerdem wissen wir nun, dass wir mehr Leute für Organisation, Catering und Licht bzw. Bühne brauchen.“ Bist du mit Dir und Deiner Arbeit zufrieden? Bist Du an persönliche Grenzen gestoßen? „Während des Drehs hatte ich zum Glück nur den Dreh im Kopf und wie man aufkommende Probleme lösen könnte. Aber nachts im Halbschlaf kamen auf einmal die Stimmen der Crew wieder hoch und stellten fragen zum vergangenen Dreh. Dann dauerte es immer noch eine Weile, bis ich begriff, dass wir das schon abgedreht hatten und dass morgen ganz andere Dinge auf mich zukommen. Ich hab noch eine Woche gebraucht, um zu verarbeiten, dass es doch ziemlich gut gelaufen ist.“ Wie empfandest Du die Zusammenarbeit der Crew? Und überhaupt die Stimmung am Set? „An den ersten zwei Tagen habe ich versucht möglichst viel für die Crew da zu sein und überall mit anzupacken. Aber in Rabenstein, merkte ich, dass ich auch meine Kräfte begrenzt sind und mir wurde bewusst, dass die Crew inzwischen funktionierte und auch für mich da war. Als letzte Einstellung, so zwischen 3 und 4 Uhr nachts in der Kälte, drehten wir noch einen improvisierten Dialog zwischen Clifford und der Hure Lucy, gespielt von Katharina Ingwersen. Die Einstellung war für Katharinas Demoband, da ihre Rolle in der Drehfassung stark reduziert war. Obwohl die Aufnahme nicht mal im Film zu sehen sein wird, nahm das Team noch mal alle Energie zusammennahm, um Alles zu perfektionieren. Wir wurden von den Darstellern mit einer super komischen Szene belohnt, nach der alle zum Abschluss noch herzhaft lachen konnten. Da spürte ich wieder, dass die Leute alles geben, um ihre Arbeit gut zu machen und dass ich mit ihnen gerne einen Langfilm drehen würde, wenn die Zeit dafür gekommen ist.“ Interview: Anne Winkler
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